High Diving
"Manchmal hielt er inne, ohne etwas zu sagen. Entweder hatte er schließlich nichts mehr zu sagen, oder er hatte zwar etwas zu sagen, beschloss aber schließlich, es nicht zu sagen [...] Andere wichtige Beispiele drängen sich auf.Unmittelbare kontinuierliche Kommunikation mit sofortigem Wiederaufbruch. Das Gleiche gilt für den verzögerten Aufbruch. Verspätete kontinuierliche Kommunikation mit sofortigem Wiederaufbruch. Dasselbe bei verzögertem Wiederaufbruch."
Samuel Beckett 'Genug'
In einer Gesellschaft, in der Produktivität und Leistung im Vordergrund stehen, wird das Zögern oft als eine Form der Schwäche eingestuft: derjenige, der zögert, der zweifelt, innehält und sein Handeln unterbricht. High Diving untersucht das Zögern als eine produktive Kraft, eine aktive Geste des Hinterfragens: Zögern als produktive Kraft, um die Beziehung zur Welt zu problematisieren. Zögern bedeutet nicht nur, einen Sinn für die Realität zu haben, sondern auch einen Sinn für die Möglichkeit: Alles könnte ganz anders sein.
In HIGH DIVING wird die Aufmerksamkeit nicht auf das Machen und die Produktivität gerichtet, sondern auf die Momente des Dazwischen und der Vermischung. Es ist eine Suche nach einer Zeitlichkeit und Spannung, die eine Vielzahl von Möglichkeiten aufzeigt.
CREDITS
Konzept/Idee: Julia Keren Turbahn, Simone Gisela Weber
Choreographie: Julia Keren Turbahn
Performance: Ziv Frenkel, Vilja Mihalovsky, Simone Gisela Weber
Sound: Felix Römer
Kostümbild: Jana Donis
Bühn: Hanna Kovács
Tech. support: Nikola Pieper
Besonderen Dank an: Frauke Havemann, Sigal Zouk, Alice Chauchat, Gabi Beier, Jan Rozman, Tal Alperstein and the blue lady