Hypothetic Bodies
in Kollaboration mit Simone Gisela Weber
In modernen Funktionssystemen wie wirtschaftlichen, politischen, aber auch privaten Systemen, in denen sich Menschen im 21. Jahrhundert bewegen, sollen sie möglichst reflektiert, schnell und effektiv handeln. Der zeitgenössische Körper ist einem spezifischen Zeitregime der Beschleunigung unterworfen: ruhelos, seziert und hyperaktiv. Hypothetic Bodies bricht mit dieser Doktrin und erforscht den Zustand der Kontemplation als aktive Geste des Hinterfragens. Dabei erforscht die Performance Körper, Klang und Materialitäten, die sich in einem Vakuum zwischen Aktion und Stillstand treffen. In diesem extremen Zustand entwickeln diese Körper einen eigenen, verzerrten Rhythmus, ein Miteinander und eine Zeitlichkeit, die immer auch eine Vorstellung von Potenzialität beinhalten.
Aufgrund der pandemischen Maßnahmen entstand Hypothetic Bodies in Zusammenarbeit mit der Filmemacherin Svenja Simone Schulte in einer Filmversion. Die gezoomte Kameraperspektive erlaubt es, das choreografische Material auf eine andere Weise zu erforschen. Eine filmische Dramaturgie der Entschleunigung, die dem Körper genau folgt, evoziert unterschiedliche körperliche Zeitlichkeiten. Durch den gezielten Schnitt löst sich der Körper in Einzelteile auf und der Raum, in dem er sich bewegt, wird unidentifizierbar - eine Landschaft, die unterschiedliche Körper und Zeitlichkeiten erscheinen lässt.
CREDITS
Konzept, Choreographie: Julia Keren Turbahn, Simone Gisela Weber
Aufführung: Simone Gisela Weber
Video-Regie, Kameraführung, Schnitt: Svenja Simone Schulte
2. Kamera: Charlotte Elsa Kummer
Sounddesign: Nikola Pieper
Kostümdesign: Bettina Mileta
Lichtdesign, Bühnenbild: Hanna Kritten Tangsoo
Technische Leitung: Hanna Kritten Tangsoo
Dramaturgische Unterstützung: Vilja Mihalovsky
Bewegungsbegleitung: Rachell Bo Clark
Dramaturgische Unterstützung Schnitt: Dennis Vetter
Produktionsleitung: Alexander Schröder
Fotografie: Sebastian Wolf
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kunststiftung NRW. Mit freundlicher Unterstützung der Uferstudios GmbH, der Ateliergemeinschaft Milchhof e.V. und des Maschinenhauses Essen.